Hüs Sanskiin und die Mary Celeste
Seit Oktober 2020 ziert den Telecom-Kasten vor dem Hüs Sanskiin ein Bild der Mary Celeste.
Die Mary Celeste war eine Schonerbrigg die 1861 in Kanada vom Stapel lief.
Im Jahre 1872 wurde das Schiff mitten im Atlantik - irgendwo zwischen den Azoren und Portugal - gefunden. Das Schiff war weitestgehend intakt, der Großteil der Ladung war noch an Bord, aber
von der achtköpfigen Besatzung und den zwei Gästen an Bord (Frau und Tochter des Kapitäns) fehlt bis heute jede Spur.
Die Mary Celeste ist damit eines der berühmtesten Geisterschiffe!
Und einen direkten Bezug zum Hüs Sanskiin gibt es auch, denn einer der Matrosen an Bord war der am 13. September 1837 in Süddorf auf Amrum geborene Arian Knudt Martens - der damals hier im Haus
gelebt hat!
Die vollständige und sehr spannende Geschichte der Mary Celeste ist unter anderem bei Wikipedia nachzulesen.
Das Kunstwerk stammt übrigens von Daniel Siering von der Potsdamer Firma Art-efx.
Wer gut Englisch kann findet hier eine sehr interessante Zusammenfassung über die Geschichte der Mary Celeste und die möglichen Theorien, was in den für das Schiff verhängnisvollen Tagen im November 1872 passiert sein könnte:
150 Jahre Hüs Sanskiin
Im Jahre 2017 ist das Hüs Sanskiin 150 Jahre alt geworden.
Aus diesem Anlass haben wir ein paar Schautafeln zusammengestellt, die auch im Treppenhaus an der Wand hängen:
1. Die Welt um 1867
2. Amrum um 1867
3. Die Geschichte des Hüs Sanskiin
Hüs Sanskiin historisch
Im Laufe der Zeit sind mir durch nette Nachbarn und Freunde einige Bilder zugespielt worden, die das Hüs Sanskiin in einer längst vergangenen Zeit zeigen!
Postkarte von Gästen im Hüs Sanskiin
Diese Postkarte ist an sich nicht so besonders, aber sie wurde von Gästen verschickt, die im Hüs Sanskiin gewohnt haben!:
Liebe Mutter, lieber Vater und kl. Hilde
Süddorf, 24.8.54
Herzlichen Dank für die Begrüßung im ________. Ebenso herzlichen Dank für die uns überraschte und gut bekommene Reiseverpflegung und Zigarren. Der Bus [sic.] hält direkt vor der Tür Nielsens. Vorläufig gibt’s hier mehr als zu viel Wasser, das Wasser von oben können wir eigentlich entbehren. Na! Man sagt, auf Regen folgt Sonnenschein. Warten wir es ab. Ruhe tut uns beiden ________ gut. Nach Nebel und Wittdün waren wir schon – im Regen.
Mit herzlichen Grüßen für heute
Alte Bilder und Postkarten von Süddorf
Alte Postkarten von Amrum
Von Freunden meiner Eltern habe ich einen ganzen Stapel alter Fotos und Postkarten von Amrum bekommen - viele davon sind über 100 Jahre alt und damit faszinierende und seltene
Zeitdokumente.
Viele der Bilder sind von der Fotografin / Besitzerin der Karten auch noch ausführlich und sehr informativ beschriftet worden.
Sütterlin ist als Handschrift manchmal nicht ganz so einfach zu lesen - aber das meiste habe ich rausbekommen und habe die "übersetzten" Texte mit zu den Bildern gesetzt.
Text auf der Rückseite der 1. Luftschiff-Karte:
Das Luftschiff Sachsen nähert sich, von den Halligen kommend, dem Wittdüner Badestrand. Im Hintergrund die Kniepsandbank. - 6. August 1913
Text auf der Rückseite der 2. Luftschiff-Karte:
Luftschiff Sachsen über dem Schulhaus. - 6. August 1913
Text auf der Rückseite der Karte:
Prinzessin Heinrich besucht Amrum - 7. Juli.
Hierzu auch ein Artikel in den Amrum News.
Text auf der Rückseite der Karte:
??? unmittelbar vor dem Beginn des Bauens der Mauer
Text auf der Rückseite der Karte:
Grundsteinlegung an der Mauer Wittdün am 20. März 1914.
Der Grundstein liegt an dem Ende beim Kurhaus.
Text auf der Rückseite der Karte:
Am 6. November 1911, nachmittags 2 Uhr, nachdem der Sturm abflaute
(Strand von „Vier Jahreszeiten“ bis Nordseehalle, mit den geborgenen Resten der Wandelbahn)
Text auf der Rückseite der Karte:
„Nordseehalle nach dem großen Sturm vom 5. u. 6. November 1911.
________ Vordergrund der Nordseehalle ist eingestürzt, die Plattform herum ________gerutscht.
Text auf der Rückseite der Karte:
Am Tag vor dem Sturm am 5. u. 6. November 1911.
(Wandelbahn vorm Kaiserhofe. Das Wasser hat die Vordüne fortgespült und die untere Treppe beim Kurhaus ________ weggerissen. Es ist ablaufendes Wasser.
Text auf der Rückseite der Karte:
Das alte Warmbadehaus stand unten am Strand, beim Aufgang nach dem Kurhause. Es wurde teilweise zerstört beim großen Sturm vom 3. Dezember 1909. Die Brandung war so stark, dass selbst der Turm teilweise vollständig in Gischt und Schaum verschwand, den ________ und die Pfähle unter dem Haus fortgerissen wurden. Turm und Vorderhaus stürzten ein.
Vorderseite teilweise zerstört am 3. Dezember 1909, von der Brandung
Text auf der Rückseite der Karte:
Sturmflut am 18. September 1914
Eine gewaltige Sturzsee an der Mauer
Text auf der Rückseite der Karte:
Englische Miene, die auf Kniegsand trieb, gegenüber dem Leuchtturm bei Norddorf, und am ?. Januar 1915, abends 6 Uhr gesprengt wurde.
Die Miene war (scharf?)
Text auf der Rückseite der Karte:
Untere Strandmauer nach dem Sturm vom 29. Dezember 5. u. 6. Dezember 1914
Text auf der Rückseite der Karte:
Sturmflut am 18. September 1914.
Bei der Kurhaustreppe, 2 Uhr war Hochwasser.
Text auf der Rückseite der Karte:
1. In den großen Stürmen der letzten Monate des vergangenen Jahres hat die Mauer stark gelitten. In der Nacht vom 5. – 6. Dezember 1914 stürzte sie ein. An der Mauer, unterhalb des Kurhauses in ________
Das Bild zeigt die Mauerlücke.
Text auf der Rückseite der Karte:
Vater,
viele herzliche Glückwünsche zum Geburtstag!
Deine Inge
Und dazu eine getrocknete Blume, die jetzt über 100 Jahre alt ist!!!